Das Gerätehaus


Der Heilige Florian in Groß Lindow
Der Heilige Florian in Groß Lindow

Der Heilige Florian

 

Seit dem Jahr 2010 ziert unser Feuerwehrgebäude und Dorfgemeinschaftshaus Groß Lindow das Gemälde eines jungen Mannes in römischer Kleidung, der mit der linken Hand einen Kübel Wasser über ein Gebäude gießt. Das Gebäude ist die Kirche in Groß Lindow, die unser Dorf symbolisiert.

Der junge Römer ist Florian, der Schutzpatron gegen Feuer, Trockenheit, Sturm- und Wasserschaden. Der heilige Florian soll der Legende nach mit nur einem Kübel Wasser ein brennendes Haus gelöscht haben. Er gilt als Schutzheiliger der Feuerwehrleute, Köhler, Schornsteinfeger und Schmiede.

 

Es gibt aus allen Jahrhunderten die verschiedensten Bildnisse und Skulpturen des Heiligen Florian. Die Feuerwehrleute von Groß Lindow haben sich nach langer Diskussion für dieses Bild entschieden. Reproduziert wurde das Gemälde von Torsten Krüger, alias OCKE ASTA. Torsten Krüger wohnt in Rießen und ist Mitglied der dortigen Freiwilligen Feuerwehr. Finanziert wurde das Projekt vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Groß Lindow e.V. .

 


Die Legende des Heiligen Florian


Um den Heiligen Florian ranken sich viele Legenden.

Der Überlieferung nach war Florianus (der Name bedeutet: der Blühende, Glänzende, der Mächtige) im 3. Jahrhundert erst Offizier in der römischen Armee, dann ein hoher Beamter beim Statthalter einer römischen Provinz in Lorch, im heutigen Österreich. Er bekannte sich zum Christentum und wurde vermutlich aus diesem Grund vorzeitig pensoniert. In einigen Unterlagen ist auch von Verbannung die Rede.

Es war die Zeit der Christenverfolgung. Der damalige römische Statthalter ließ im heutigen Lorch 40 Christen ergreifen und foltern, auf das sie sich von ihrem Glauben lossagten. Als Florian davon erfuhr, eilte er seinen Glaubensbrüdern zu Hilfe, um ihnen gegenüber seinen ehemaligen Vorgesetzten beizustehen. 

Aber auch er wurde gefangen genommen und gefoltert.

Florian weigerte sich dem Christentum abzuschwören. Um ein Exempel zu statuieren, wurde er zum Tode verurteilt. Am 04. Mai 304 band man ihm einen Mühlstein um den Hals und stieß ihn von einer Brücke in den Fluss Enns. Seine Glaubensbrüder starben im Kerker.

Der Legende nach wurde der Leichnam von den Wellen auf einen Fels geworfen und von einem Adler bewacht. In der darauf folgenden Nacht erschien Florian einer frommen Frau namens Valeria und forderte sie auf, ihn zu bestatten.

Das tat sie umgehend.

Sie beförderte den Leichnam auf einem Ochsenkarren. Als die Tiere auf dem Weg zu ihrem Landgut vor Durst ermatteten, entstand auf wundersame Weise eine Quelle- der noch heute fließende „Floriansbrunnen“. Aus dieser Überlieferung entstand die Tradition vom „Wasserheiligen“ Florian. Im frühen Mittelalter wurde Florian Heilig gesprochen und ist noch heute einer der wichtigsten Schutzpatrone der katholischen Kirche.

Florian existierte tatsächlich.

Seine sterblichen Überreste sind über viele Umwege im Jahre 1183 nach Krakau überführt worden, wo sie sich noch heute in der Florianskirche befinden.

Im Jahr 1960 fand man in der Gemeinde Lorch bei Grabungsarbeiten die Gebeine von mehreren Menschen. Archäologen gehen davon aus, dass es sich um die 40 Christen handelt, die im Jahr 304 den Märtyrertod erlitten.

 

Die Geschichte des Florian steht für das Schicksal von Menschen, die ihrer Überzeugung treu bleiben- bis in den Tod.

 

Die Feuerwehrleute haben ihn zu ihrem Schutzpatron gewählt.

Sein Name wird seit fast 50 Jahren als Teil des Funkrufnamens der Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland verwendet.

 

„Es brennt, oh heiliger Florian

heut aller Orts und Enden.

Du aber bist der rechte Mann,

solch Unglück abzuwenden.“

 

Möge der Heilige Florian von unseren Feuerwehrleuten und unserer Gemeinde alles Unheil abwenden.

 

 

Text von Ingeborg Köckritz